Deutschland
Weinregionen in Deutschland
Die Weinbauregionen Deutschlands gehören zu den nördlichsten der Welt. Zwar gibt es weiter nördlich gelegene Weinberge, erinnert sei nur an den Schweden Lauri Pappinen auf Gotland, aber unter den von der EU zugelassenen Gebieten für Qualitätswein ist die zum Anbaugebiet Saale-Unstrut zählende Lage "Werderaner Wachtelberg" die Nördlichste. Im Havelland, und somit vor den Toren Berlins gelegen, bekommt das Brandenburger Tor als Logobild für das Weinland Deutschland eine ganz andere Bedeutung.
Vom einleitenden Exkurs abgesehen liegen die bedeutendsten der 13 Anbaugebiete im Südwesten. Das Klima ist zumeist milder und zudem bieten Hanglagen entlang von Flüssen weitere für die Vegetation wichtige Vorteile. Jedes einzelne Gebiet weist seine Besonderheiten auf, welche in Verbindung mit den zum Teil sehr unterschiedlichen Böden eine große Weinvielfalt erzeugen, die sich von den traditionellen Weinländern des Südens bisweilen stark differenziert.
So ist Deutschland für einige Rebsorten das bedeutendste Weinland. Dazu gehören Trollinger, Lemberger oder Müller-Thurgau. Die bedeutendste Sorte ist der Riesling mit einem Anteil von ca. 60% der weltweiten Anbaufläche, der damit auch eine wichtige Rolle für Export hat. Oft unbekannt zählt Deutschland zu den Top 10 der weinexportierenden Länder. Auch beliebt in dieser Hinsicht ist der Eiswein als eine weitere Spezialität aus nördlichen Breiten, dessen Geschichte bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreicht und in Rheinhessen zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde
Ein Mittelpunkt bei 1a-wein-online ist die Region Württemberg, die mit einem Rotweinanteil von 70% untypisch für Deutschland ist und darin nur noch vom kleinen Anbaugebiet Ahr übertroffen wird. Doch während dort mit dem Spätburgunder eine weltweit verbreitete Rebsorte vorherrschend ist, gibt es in Württemberg mit Trollinger, Muskat-Trollinger und Lemberger eigene Rebsorten, zumindest zählt die Region zu den größten Erzeugern. Eigenständigkeit bei großem Potenzial ist die Kurzformel für die Liebhaber deutschen Rotweins.
Gegenteiliger könnte das Bild des zweiten Anbaugebietes Mosel im Vergleich zu Württemberg nicht sein. Auch wenn seit geraumer Zeit vermehrt Rotwein angebaut wird, dominiert Weißwein mit weit über 90% und dem international anerkannten Riesling an der Spitze. Zudem spielt der Weinbau in einer eher ländlich geprägten Region eine zentrale Rolle und hat zusammen mit Tourismus große wirtschaftliche Bedeutung. Eine gemeinsame Formel lässt sich dennoch finden : Eigenständigkeit bei großem Potenzial – eben für Weißwein !