Weingut der Stadt Stuttgart
Deutlich länger als die industrielle Tradition reicht der Weinbau in der Stadt zurück, nachweislich bis 1108 als Mönch Ulrich dem Kloster Blaubeuren Weinberge schenkte, die im Stuttgarter Talkessel lagen. Noch heute reichen die Weinberge bis in die Innenstadt, gar an den Hauptbahnhof heran und befinden sich im Besitz der Stadt, die seit 1949 über ein eigenes Weingut verfügt.
Die besagten innerstädtischen Weinberge werden unter der Lage „Mönchhalde” geführt und umfassen 3,2 der insgesamt 17ha. Weitere Lagen sind die „Cannstatter Halde” sowie „Cannstatter Zuckerle”, wobei letztere zu den besten Württembergs zählt. Die Böden sind sehr unterschiedlich beschaffen und so finden sich Keuper- Verwitterungsböden, Kalkverwitterungs-/Muschelkalkböden sowie Travertingestein auf engem Raum. Ganz den württembergischen Verhältnissen entsprechend, entfallen rund 70% der Fläche auf rote Rebsorten, die zum Teil auch im Barrique ausgebaut werden.
Gerade die Barrique-Weine verdienen besondere Beachtung. Der Ausbau in Eichenfässern wirkt nicht aufgesetzt, sondern gibt den Weinen mehr Struktur und Fülle und in der Konsequenz auch ein längeres Lagerpotenzial. Grundlage dafür ist Lesegut aus den besten Lagen, der niedrige Ertrag von 50hl/ha und eine ansprechende Reifezeit. Im Ergebnis übertrifft mit dem Lemberger ein echter Schwabe den klassischen Spätburgunder dabei noch ein wenig und zeigt das ganze Potenzial des Weingutes sowie des Anbaugebiets Württemberg.