Mosel
Weingüter in der Region
Um die Mosel zu den schönsten Weinbauregionen der Welt zu zählen, muss man nicht erst um die Welt gereist sein. Muss nicht mediterrane Weinberge das Meer küssen, hochgelegene Weinberge vor imposanten Bergmassiven oder andere Superlative gesehen haben. Dafür sorgt die Unvergleichbarkeit der 240 Kilometer von der französischen Grenze bis zur Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz. An unzähligen Windungen und Schleifen ziehen sich fast durchgängig Weinberge entlang und steigen über weite Strecken teils sehr steil auf. Was heute Gäste aus aller Welt anzieht, kultivierten die Römer bereits vor 2000 Jahren und hinterließen beeindruckende Zeugnisse.
"Bernkasteler Doctor", "Bremmer Calmont", "Kröver Nacktarsch"... Die Liste an weltbekannten Lagen ließe sich fortsetzen, ob mit renommierten oder bisweilen ulkig klingenden Namen. Immer stehen hinter den Lagebezeichnungen Besonderheiten oder gar rekordverdächtige Eigenschaften. So verfügt die Terrassenmosel mit einer Hangneigung von ~60 Grad am Bremmer Calmont über die wohl steilste Lage Europas, während der zur Mittelmosel gehörende Bernkasteler Doctor zu den teuersten Weinbergen Deutschlands und seine Weißweine zu den teuersten der Welt gehören. Bei diesem internationalen Bekanntheitsgrad einzelner Lagen liegt es auf der Hand, dass Moselwein den größten Exportanteil aller deutschen Weinbaugebiete ausweist.
Viel wichtiger als rekordverdächtige Werte ist die Entwicklung des Moselweinbaus der letzten zwei Dekaden. Auf breiter Front sorgte eine neue Winzergeneration für neuen Wind und setzte konsequent auf Qualität. Dabei wurde zum einen der Trend nach trockenen Weinen aufgenommen ohne die Stärke im Bereich feinherber oder gar fruchtig/edelsüßer Weine aufzugeben. Das sorgte quasi nebenbei für eine Renaissance des im Anbaugebiet mit Abstand dominierenden Riesling. Zum anderen wächst die Bedeutung des Rotweinanbaus stetig, was ebenso neue Märkte eröffnet und eine Bereicherung im Angebot darstellt.